Wichtige Lebensfragen
Warum bin ich traurig?
Traurig, einsam, allein, ohne Hoffnung. Fühlst du dich so? Am liebsten will man sich verkriechen und erst wieder rauskommen, wenn es vorbei ist. Oder kennst du jemanden, der schrecklich traurig ist? Oft fühlt man sich machtlos, weiß nicht, was passende Worte sind oder wie man helfen kann.
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Traurigkeit ist wie ein großes, unbändiges Monster. Egal, ob du selbst betroffen bist oder es um einen Menschen geht, der dir nahesteht: Trauer ist nichts, was schnell wieder vorbei ist. Da helfen nicht schöne Worte oder ein paar Sonnenstrahlen. Was hilft in Einsamkeit? Wie geht man mit einer Depression um?
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Trauer kann viele Gründe haben
Liebeskummer, Tod eines Angehörigen, Krankheit, Verlust, Enttäuschung, Trennung, Versagen usw. Viele schlimme Ereignisse können zu Trauer führen. Oft ist klar, warum jemand traurig ist. Manchmal macht es das einfacher. Der Trauernde braucht aber trotzdem viel Zeit und Zuwendung.
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Trauer hat viele Gesichter
Tränen sind Zeichen von Trauer. Aber Menschen leiden sehr unterschiedlich. Manche still, andere wütend, wieder andere grenzenlos. Verbitterung ist nicht bewältigte Trauer. Es ist gut, genau hinzusehen und hinzuhören, WIE jemand Traurigkeit äußert.
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Warum bin ich traurig?
Ich bin traurig. Warum? Ich weiß es nicht. Aber es muss doch einen Grund geben. Wirklich? Was, wenn nicht? Oder nicht so richtig klar und deutlich? Gerade Depressionen sind Zeiten von Trauer, mit Verwirrung, allgemeiner Überforderung und Orientierungslosigkeit.
Ich fühle mich so allein und einsam
Keine Freude, keine Hoffnung – habe ich eine Depression?
Traurigkeit gehört zu den vier Basisemotionen neben Angst, Ärger und Freude. Es ist gesund, diese Emotionen empfinden zu können. Auch wenn die meisten von uns wohl lieber öfter Freude erleben möchten als Ärger, Angst oder Traurigkeit: Wir alle wissen, dass sie alle zum Leben gehören. Stimmungsschwankungen sind ganz normal für uns Menschen. Und trotzdem ist die große Frage: Wie geht man gut mit trauernden Menschen um? Oder was hilft, wenn man selbst in seelischer Not ist?
Und wie verhält es sich mit der Traurigkeit, die nicht aufhören will? Depressive Störungen gehören zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen. Die „Volkskrankheit“ betrifft Frauen häufiger als Männer und ältere Menschen öfter als junge.
Woher weiß man, ob es eine „normale“ Traurigkeit ist oder eine Krankheit, die behandelt werden sollte? Depressionen lassen sich in der Regel zuverlässig von normalen Stimmungsschwankungen abgrenzen, so das Bundesgesundheitsministerium.
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Trauer als schmerzliche Reaktion auf einen Schicksalsschlag ist eine natürliche, gesunde – wenn auch belastende Reaktionsweise. Wie gut ist es, wenn wir in solchen Zeiten Menschen um uns haben, mit denen wir traurig sein und schweigen können. Menschen, die Trauer aushalten, die sich um uns sorgen und helfen. Menschen, die uns im richtigen Moment und mit passenden Worten und Gesten ermutigen, trösten und uns zeigen, dass das Leben weitergeht. Das ist Gold wert, oder?
Manchmal holen Schicksalsschläge und Umbrüche in unserem Leben die sogenannten „Leichen aus dem Keller“. Nach einer plötzlichen unschönen Trennung kamen bei mir zum Beispiel heftige Gefühle und Erinnerungen auf an Verluste von Angehörigen, die viele Jahre her waren. In dem Moment dachte ich: Was soll das denn jetzt, ich hab` doch mit der aktuellen Situation schon genug zu tun. Das stimmte. Und doch war genau die ein Trigger für unbewältigte Erlebnisse und Emotionen aus der Vergangenheit. Gerade in schweren Zeiten braucht es viel Mut, sich dem zu stellen, was alles an die Oberfläche kommen möchte. Und auch hier braucht es Hilfe von Menschen, die einen darin begleiten.
Traurigkeit ist immer subjektiv. Wenn ein kleines Kind weint, weil ein Spielzeug kaputtgegangen ist oder es seine Eltern vermisst, sind wir im Idealfall zugewandt, trösten es und reden den Schmerz des Kindes nicht klein. Auch Erwachsene brauchen manchmal in viel unbewältigter Traurigkeit ein offenes Ohr und Trost wie ein kleines Kind. Denn was wir in Traurigkeit empfinden, kann nicht von außen als angemessen oder nicht bewertet werden. Es ist, was es ist, bis es heil ist.
Wir Christen haben eine besondere Hoffnung in solchen Zeiten. Gott sieht unsere Schmerzen, unsere Kämpfe, unsere Traurigkeit. Wir wissen: Es ist ihm nicht egal. Er ist nahe. Viele Menschen können berichten, wie sehr sie Gott gerade in Trauer und Leid erlebt haben. Und Jesus ist ein heilender Gott.
So sagt die Bibel: Jesus Christus ist für die Kranken gekommen, für die, denen es schlecht geht – nicht für die Gesunden (z.B. in Lukas 5,31). Gott heilt die Menschen, die gebrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden (Psalm 147,3). An anderer Stelle heißt es: Der HERR ist nahe bei denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben (Psalm 41,4).
Hoffnung im Leiden, Trost in Krankheit, Heilung – wir dürfen viel von Gott erwarten. Und doch handelt er souverän und nicht nach unseren Idealvorstellungen. Ein Freund fragte mich vor einiger Zeit, als ich ihm von meiner Depression erzählte: Ich dachte du glaubst an Gott und das hilft dir in schweren Zeiten. Ja, sagte ich, genauso ist es. Der Glaube hilft mir in schweren Zeiten. Aber es heißt nicht, dass ich als Christ nicht an Depression erkranke.
Das Bundesgesundheitsministerium schätzt, dass 16 bis 20 von 100 Menschen irgendwann in ihrem Leben mindestens einmal an einer Depression oder eine chronisch depressive Verstimmung erkranken. Rein statistisch ist also die Wahrscheinlichkeit schon hoch. Aber im Ernst: Es ist eine ernst zu nehmende Krankheit.
Depressionen lassen sich in der Regel zuverlässig von normalen Stimmungsschwankungen abgrenzen, so das Bundesgesundheitsministerium.
Viele Betroffene klagen anfangs über allgemeinen Leistungsabfall und diffuse körperliche Beschwerden, über Appetitverlust und Schlafstörungen. Hinzu treten Freude- und Interessenverlust, allgemeine Lustlosigkeit und Entscheidungsunfähigkeit. Manche beklagen eher Gefühle von Gleichgültigkeit als eine besondere Traurigkeit, einige fühlen sich auch innerlich unruhig und getrieben und leiden unter Ängsten.
Behandlungsbedürftig wird es, wenn körperliche, psychische und verhaltensbezogene Beschwerden auftreten, die das Leben der Betroffenen und ihres Umfelds stark verändern. Folgen können Schwierigkeiten in der Bewältigung des Alltags, Probleme in der Familie, lange Abwesenheiten vom Arbeitsplatz bis hin zu Suizid-Gedanken sein.
Als Christ bin ich überzeugt, dass Gott auch Depressionen heilen kann. Aber wann und wie, das weiß ich nicht. Daher ist es wichtig und hilfreich, den Gang zum Arzt zu machen und wenn nötig auch für einige Zeit Medikamente zu nehmen, die das Ungleichgewicht im Gehirn wieder regulieren. Jeder Betroffene sollte sich einigen Menschen im Umfeld anvertrauen, damit diese unterstützen und auch beobachten können – denn die Krankheit ist tückisch und hart. Die Psychotherapie ist ein weiterer wichtiger Baustein. Sport, gesunde Ernährung und feste Routinen unterstützen den Heilungsprozess. Bei mir war das erst nach einiger Zeit und durch die praktische Hilfe von Freunden möglich.
Als Kirche wollen wir den neuen Blick, den Jesus auf uns hat, einüben und uns gegenseitig ermutigen, darin zu wachsen. Unsere Kirche ICF Hamburg ist stets offen für neue Leute und feiert Gottesdienst auf fröhliche und alltagsrelevante Weise – schau es dir doch gern einmal persönlich am Sonntag an oder melde dich gern bei uns, wenn du Fragen hast! Das kann eine wunderbare Gelegenheit sein, Teil einer solchen Gemeinschaft zu werden, die auch in schweren Zeiten trägt.
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